1911 bis 1919

„Zufolge eines Aufrufes von Seiten des Herrn Lehrers Josef Hölzle, der in diesem die frage aufwarf „Wie können wir auch in Pförring der edlen deutschen Turnsachen fördernd unter die Arme greifen?“ unterzeichneten sich 25 Interessenten“.

So beginnt das Protokoll vom 15. November 1911 über die Gründung des Turnvereins Pförring. Auf Initiative des damals in Pförring wirkenden Lehrers Hölzle fanden sich im Gasthaus zur Post 25 Interessenten zusammen, um den Turnverein Pförring ins Leben zu rufen.

Wie aus dem Gründungsprotokoll hervorgeht, bedurfte es bei der damaligen großen Turnbegeisterung keiner großen Worte für diese Vereinsgründung, zumal auch der damals bei der Vereinsgründung anwesende Bürgermeister Max Pollin seine Unterstützung zusicherte.

Ergebnis der 1. Vorstandschaftswahl

1. Vorstand: Lehrer Josef Hölzle
2. Vorstand: Tierarzt Bachhuber
Schriftwahrt: Josef Knöferl
Säkkelwart: Anton Dichtl
1. Turnwart: Karl Götz
2. Turnwart: Georg Euringer
Zeugwart: Josef Gintner

Mitgliedskarten für Vereinsmitglieder

Die erste überlieferte Mitgliedskarte des TSV Pförring stammt von Anton Steindorfner. Sie wurde am 1. Dezember 1911 unterschrieben von Vorstand Josef Hölzle und Schriftführer Josef Knöferl ausgestellt.

Welchen Widerhall die Gründung des Turnvereins gefunden hatte, zeigten dann die Protokolle der folgenden Monate, in denen jedes Mal mehrere Neuaufnahmeanträge verzeichnet sind. Da dem Verein auch gleich nach der Gründung im Saal des Vereinsmitgliedes Georg Weigl (Posthalter) ein Turnlokal zur Verfügung stand, konnte alsbald mit dem Training begonnen werden. Schon aus dem Erlös der ersten Christbaumfier schaffte der Verein noch im Gründungsjahr die ersten Turngeräte an.

Die ersten Errungenschaften des Vereins

Ein Beweis ihres Eifers, ihrer Begeisterung und ihres Könnens für die neuen Aufgaben erbrachten die Turner bereits ein halbes Jahr nach der Gründung im Sommer 1912, als sie am Wettturnen in Münchsmünster teilnahmen und ebenso zum Turnfest in Eichstätt anlässlich des 50 Jährigen Gründungsfestes des dortigen Vereines eine sechs Mann starke Turnriege entsandten.

Auch im Ort selbst trat man noch im ersten Jahr mit einem vereinsoffenen Sportfest an die Öffentlichkeit, um in einem Fünfkampf, der sich aus drei Leichtathletischen Übungen (100-Meter-Lauf, Kugelstoßen, Hochsprung) und zwei Geräteübungen (Reck, Barren) zusammensetzte, die Vereinsmeisterschaften auszutragen. Aus den in zwei Stufen ausgetragenen Wettkämpfen gingen als Sieger, die mit Eichenkränzen und Urkunden ausgezeichnet wurden, hervor:

Auch in den folgenden Jahren hielt die Sportbegeisterung an. So kam es nicht von ungefähr, dass sich im gauoffenen Turnfest 1913 in Riedenburg Josef Hölzle und Martin Neumeier unter starker Konkurrenz gut platzieren konnten.

Mit Beginn des ersten Weltkrieges, als fast alle aktiven Turner, unter ihnen auch Vorsitzender Josef Hölzle, einberufen wurden, kam der Sportbetrieb zum Erliegen. Wie mehrere seiner Sportkameraden ist auch Lehrer Hölzle nicht mehr aus dem Krieg heimgekehrt. Als Oberjäger in einem Gebirgsjägerregiment hat er im Jahre 1916 in Siebenbürgen sein Leben gelassen.

Das letzte Protokoll vor Beginn des ersten Weltkrieges wurde am 18. Mai 1918 gefertigt, in einem Nachtrag vom 8. November 1918 wird der gefallenen Vereinsmitglieder Josef Hölzle, Georg Husterer, Lorenz Husterer, Ludwig Böhm, Gottfired Schmidt, Martin Glas und Michael Maier gedacht.

Navigation