1919 bis 1945
Erst im Herbst 1919 erwachte der Turnverein zu neuem Leben. am 6.9.1919 wurde in der Jahreshauptversammlung im Gasthaus zur Post eine neue Vorstandschaft gewählt. Aber schon ein Jahr später wurde Josef Knöferl erster Vorsitzender. Im Rahmen einer Christbaumfeier am 6. Januar 1921 sind als sportliche Aktivitäten noch Stabübungen, Turnen am Barren und lebende Bilder aufgetaucht.
Vorstandschaft nach dem 1. Weltkrieg
1. Vorstand: Johann Winkler
2. Vorstand: Josef Knöferl
Kassier: Anton Dichtl
Schriftführer: Xaver Ottinger
Turnwart: Georg Ferstl
Turnwart: Martin Neumeier
Jedenfalls schweigt das Protokollbuch bis zum Jahre 1925. In dem Protokoll vom 15.2.1915 nennt der Schriftführer als Hindernis für einen geregelten Sportbetrieb des Fehlen einer Turnhalle und eines Sportplatzes. Der Wunsch nach einem Sportplatz ging aber dann schon bald in Erfüllung. Vorsitzender Edmund Dichtl war im Jahre 1929 in einer Schar freiwilliger Helfer daran gegangen, aus einem unwegsamen Gelände an der alten Donau einen Sportplatz zu schaffen, der dann 1946 erstmals vergrößert wurde.
In einem nachträglich von Kurt Reithmeier verfassten Bericht über die Jahre 1926 bis 1933 heißt es, dass erst mit dem Bau des Sportplatzes im Jahre 1929 die Grundlage für einen ersprießlichen Sportbetrieb geschaffen worden war. In diesen Jahren kam auch der Fußballsport immer mehr auf. Eine Fußballabteilung gibt es beim TV Pförring seit 1933. Neben Fußball wurden aber immer noch die Sportarten Faustball und Leichtathletik gepflegt. Mit der zweimaligen Erringung der Gaumeisterschaft im 800m Lauf konnte seinerzeit Karl Reithmeier die Farben des Pförringer Turnvereins erfolgreich vertreten. Einer mündlichen Überlieferung zufolge gab es Ende der zwanziger Jahre bis Anfang der dreißiger Jahre vorübergehend mit der DJK Pförring unter der Leitung von Benefiziat Zieglmeier sogar einen zweiten Verein im Markt. Als Sportplatz stand diesem Verein, der im wesentlichen den Fußballsport pflegte, ein Gelände in der Nähe des Brückenstadels an der Straße nach Münchsmünster zur Verfügung.
Als in der Zeit der Hitlerdiktatur der Sport immer mehr in den Griff der Politik geriet, wurden in Deutschland alle DJK-Vereine aufgelöst. Aber auch im TV Pförring gab es Meinungsverschiedenheiten, sodass es zur Zersplitterung kam, die sich lähmend auf den Sportbetrieb auswirkte. Zudem lag es im Sinne der damaligen Machthaber, dass der Sport immer mehr von politischen Organisationen übernommen und geleitet wurde. der damalige Chronist schrieb dann wörtlich: „Als der Turnverein Pförring als politisch unzuverlässig betrachtet wurde, hat die sportliche Tätigkeit aufgehört“. Der Krieg tat dann noch das Seine dazu. Als letzter Vorsitzender wird Edmund Dichtl genannt. Der Gemeinde wurden sämtliche Turn- und Sportgeräte zur Aufbewahrung übergeben.